Die meisten von uns möchten guten Sex haben, leidenschaftlich, wild, verbunden, ekstatisch. Doch leider sieht die Realität oft viel weniger spektakulär aus. Wir bekommen im Bett kein Fünf-Gang-Gourmet-Menü serviert, sondern im besten Fall solide Hausmannskost – durchaus in Ordnung, aber eben nicht wirklich prickelnd.
Es gibt diverse Möglichkeiten, dem eingerosteten Liebesleben auf die Sprünge zu helfen: Gadgets, Spielzeuge und Hilfsmittel kannst du heute zu erschwinglichen Preisen bequem im Internet bestellen. Ratgeberbücher findest du dort ebenfalls zuhauf. Und vielleicht bringt am Ende auch ein Gang in einen Swingerclub oder eine Öffnung der Beziehung die ersehnte Belebung.
Doch was ist, wenn all das nicht zum gewünschten Erfolg führt? Oder für die Beziehung eine zu grosse Belastung ist?
Unseren Sex haben wir uns angeeignet
Die gute Botschaft ist: Es gibt noch einen anderen Weg. Wie wir Sex haben, ist nämlich nicht einfach so gegeben, sondern das haben wir uns im Laufe unseres Lebens angeeignet. Wir haben entdeckt, was wir erregend finden, wir wissen, was wir mögen und was nicht, wir kennen die Grenzen unserer Komfortzone, und wir haben – gerade in einer längeren Beziehung – auch gelernt, was beim Gegenüber «ankommt» und was man besser sein lässt.
Und weil das, was wir gelernt haben, so zuverlässig klappt (oder eben nicht), neigen wir dazu, bei dem zu bleiben, was sich bewährt hat. Warum auch sollten wir daran etwas ändern?
Die Crux ist nur: Mit der Zeit führt genau das zum gleichförmigen, altbekannten Sex, den wir so leid sind. Und je nach dem kommt uns auch das Alter in die Quere, so dass unsere alten Muster in der Sexualität plötzlich nicht mehr zuverlässig funktionieren.
Unsere sexuellen Muster können wir verändern – bis ins hohe Alter.
Doch zum Glück sind wir Menschen lernfähige Wesen, bis ins hohe Alter. Wir können die Art und Weise, wie wir uns erregen und wie wir Lust erleben, verändern und erweitern. Wir können uns Bewegungen aneignen, die unser körperliches Erleben intensivieren, neue Möglichkeiten entdecken, die unsere Sinnesempfindungen erweitern, so dass unser Liebesleben abwechslungsreicher und genussvoller wird – auch ohne Toys und neue Partner:innen.
Die bekannten Muster hinterfragen
Doch wie so vieles hat auch diese Geschichte einen Haken: Lernen geschieht nicht von alleine, sondern setzt voraus, dass du dich Neuem aussetzt und deine bekannten Muster hinterfragst. Das kann beunruhigen, verunsichern und zwischenzeitlich auch frustrieren, vor allem wenn sich der Lernerfolg nicht sofort einstellt.
Zudem setzt dieses Lernen voraus, dass wir die Blickrichtung ändern: Der Schlüssel zum guten Sex liegt nicht im Aussen, auch wenn neue Impulse durchaus belebend sein können und wir auch nichts gegen Toys oder mehrere Sexualpartner:innen haben.
Die Quelle für guten Sex findest du in dir.
Die Frage ist also: Was kannst du bei dir selber verändern, damit dein Erleben sinnlicher, leidenschaftlicher und erotischer wird? Welche Bewegungen und Sinneswahrnehmungen helfen dir dabei? Und wo gibt es Muster, die dich in deinem Erleben behindern? Es lohnt sich, wenn du dich mit diesen Fragen auseinandersetzt. Denn du findest auf diesem Weg zu einer Sexualität, die nicht irgendwelchen Normen oder gar jemand anderem entspricht, sondern die für dich selber stimmig ist.
Und dabei hilft dir eine «Zutat» ganz besonders: deine Neugier, dich selber und deinen Körper immer wieder neu zu entdecken.
Du hast die Wahl…
…ob du die gesamte Speisekarte deiner Sexualität mit all den schmackhaften und raffinierten Mehrgängern entdecken willst oder ob du lieber beim einfachen, bekannten Alltagsgericht bleiben willst. Und beides ist in Ordnung.
…oder vielleicht doch nicht für dich?
Dann wage das Abenteuer: Verlass deine Komfortzone und erlerne neue Aspekte deiner Sexualität. Wir unterstützen dich gerne dabei – in einer Einzelbegleitung oder zusammen mit deiner Partnerin oder deinem Partner in einer Paarberatung.
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